Gute Dinge annehmen (können)

Geht es dir auch so? Du bekommst ein Kompliment, ein Geschenk, gewinnst den Hauptpreis mit deinem Los oder unerwartet Geld auf dein Konto und anstatt dich von Herzen zu freuen, ist das Gefühl getrübt und du weißt gar nicht warum?

Woran liegt es, dass viele Menschen, wenn sie etwas „geschenkt“ bekommen, es nicht (gut) annehmen können?

Möglicherweise liegt es daran, dass wir schon als Kind gelernt haben, dass Komplimente nicht ehrlich gemeint waren, vielleicht waren sie dazu gedacht, zu manipulieren, sie verfolgten einen Zweck, sie kamen nicht von Herzen, um dem Gegenüber eine Freude zu machen, sondern sie sollten eine negative oder unangenehme Sache, ausgleichen oder ermöglichen.

Wie ist es mit Geschenken? Hast du das bekommen, was du dir gewünscht hast? Hattest du das Gefühl, du durftest deine ehrliche Meinung sagen oder musstest du ein klein wenig schauspielern?

Vor der Bescherung zu Weihnachten, habe ich schon Tagelang vorher angefangen zu beten, dass es ein – für mich – schönes Geschenk sein wird, frei von negativen Emotionen, weil sie es mir vielleicht am Liebsten gar nicht geschenkt hätten oder es als Manipulation und gegen ihr schlechtes Gewissen, gedacht war. Ich habe gebetet und in Gedanken „geübt“, dass ich, egal – was kommt- es schaffe- sehr fröhlich, glücklich und zufrieden auszusehen, weil ich den Frieden an diesem Abend nicht trüben wollte.

Anders die Geschenke von meiner Oma, die sehr von Herzen kamen und ich diese Liebe beim Schenken einfach gespürt habe und da kam es gar nicht in erster Linie auf das Geschenk an, von der Oma, die Bibliothekarin war, waren es oft sehr besondere, wunderschön gebundene Bücher und ich wusste, wie sehr sie sich „verausgabt“ hatte, um diese gleich zwei Mal, für meinen Cousin und mich, zu tiefsten DDR  – Zeiten, zu ergattern.

Was macht das nun heute mit mit, mit dir mit uns?

Es kann sein, dass dich Geschenke, Geburtstage, Weihnachten – ein wenig ratlos zurücklassen, weil es eben nicht so ist, wie in der Fernsehwerbung, in der a l l e glücklich, wunderbar zufrieden und  absolut selig zu sein scheinen.

Die Vorstellung von einem wunderschön gedeckten und liebevoll gestalteten Geburtstagstisch mit vielen fröhlichen Freunden, die fröhlich feiernd am Tisch sitzen und das Essen genießen –  die Party, die Geschenke, die Luftballons,, alles perfekt.

Die Wirklichkeit sah und sieht häufig anders aus. Vielleicht hast du genau das Gegenteil erlebt.

Wie ist es heute mit deinem Geburtstag? Welche Erinnerungen hast du? Freust du dich auf diesen Tag? Mit wem möchtest du diesen besonderen Tag, dieses Ereignis „feiern“, möglicherweise ist es ein Ausflug, ein schönes Essen, eine Reise oder tatsächlich ganz klassisch eine Feier, mit Freunden und Familie.

Und wie ist es mit deinen Finanzen? Kannst du dich vorbehaltlos freuen, wenn du eine unerwartete Rückzahlung, ein Geschenk, eine Aufmerksamkeit bekommst?

Wie fühlst du dich dann? Beschämt oder fröhlich, glücklich, frei und sorglos? Wann hast du als Kind Geld bekommen? War es Taschengeld, eine bestimmte Summe, an einem bestimmten Wochentag? Wurde es dir gerne gegeben oder zumindest neutral? War es mit Verpflichtungen verbunden, wie Zimmer aufräumen, den Einkauf erledigen, abwaschen. Womit verknüpfst du also Geldgeschenke?

Nun, falls eins oder mehrere Dinge auf dich zutreffen, darfst du hinschauen, welches Referenzerlebnis gab es, die noch aktiv sind,  meistens in der Kindheit, jedoch auch später im Leben, zum Beispiel mit dem Ehepartner / Ehepartnerin. Und wenn du das erkannt und die Zusammenhänge aufgelöst hast, wirst du sehr wahrscheinlich mit „Gutem“ voller Freude umgehen können.