Ur – Vertrauen in den Zeitepochen

Kinder die sicher gebunden sind, entwickeln eine Art Urvertrauen. Das bedeutet, sie schauen positiver in die Welt, sind selbstbewusster, fröhlicher, leichter. Sie trauen sich zu, Aufgaben zu übernehmen und diese zu meistern. Sie zweifeln weniger und leben sorgenfreier.

Wie klingt das für dich? Wie im Traum?

Tatsächlich sind die Generationen, die vor dem Krieg, im Krieg oder direkt nach dem Krieg – auch die Generation, deren Eltern die Nachkriegsgeneration waren, zumeist nicht in der komfortablen Lage, diese Urvertrauen  sozusagen, mit der Muttermilch aufgesaugt zu haben.

Was heißt das nun? Sind diese Menschen deshalb zu einem Leben voller Scham, Schuld, Trauer, Wut, Hass, Zorn, Zweifel und Misstrauen verurteilt? Natürlich –  und zum Glück nicht.

Jedes Leben hat sein Maß an Leid und an Freude und auch wenn diese Generationen auch etwas mehr Leichtigkeit, Lebensfreude, Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden gebraucht hätten, war ihr Leben zwar durch Krieg, Angst, Zerstörung, Verluste, Hunger, Vertreibung und Not geprägt, doch auch sie lernten sich wieder zu freuen, zu genießen, zu Feiern und zu Leben und zu Vertrauen.

Die schwere Zeit wurde zunehmend durch bessere Zeiten abgelöst, Wohlstand, das Weltwirtschaftswunder, Aufbau, Struktur, Stabilität und Sicherheit. Das Vertrauen in sich und in die Welt konnte sich wieder aufbauen.

Die Nachfolgenden Generationen hatten es, zumindest in den Punkten, leichter, da sie in Friedenszeiten aufwachsen durften.

Die Menschen in dieser Ära waren und sind oft die ersten, die die Familiengeschichten aktiv anschauen, bearbeiten, verstehen und zum Positiven verändern, so dass endlich Frieden, Leichtigkeit und eine gewisse Art von „Heilung“ in den Systemen entstehen kann.

Die Kinder die bis in die 70iger Jahre geboren wurden, sind mit alten Traumata, auch übergreifende Themen, des Systems und der Ahnen,  beschäftigt. die Kinder – die in der heutigen Zeit aufwachsen bzw. heute erwachsen sind, kämpfen mit ganz anderen Themen. Ihren Platz in der Welt zu finden, eine Work – Life – Balance herzustellen, ihre Träume zu leben, aus den vielen Möglichkeiten zu wählen und gleichzeitig Bodenständig zu sein, Geld zu verdienen und sich etwas aufzubauen. Die Zukunft scheint nicht mehr sicher zu sein. Die sozialen Gefüge sind veraltet. Die Welt verändert sich und gleichzeitig herrschen alte Muster und Denkweisen vor.

Was kann allen Generationen helfen, sie unterstützen, in ihrem ganz persönlichen Vertrauen in sich, in die Zukunft, in die Welt?

Was hilft dir, wenn du Zweifelst, Angst hast, Traurig bist?

Versuch dich an das Positive zu erinnern? Wann hast du kleine und große Wunder erlebt?  Wann hast dich behütet und beschützt gefühlt? Wann hast du gebetet und deine Gebete wurden erhört? Wann hast du die falsche Entscheidung getroffen und du durftest daran wachsen und reifen und zum Schluss, war es der beste Fehler deines Lebens?

Wann haben dir Menschen verziehen? Wann waren Menschen in deinem Umfeld, die loyal waren und bleibe, die dich unterstützt und an dich geglaubt  haben und manchmal mehr, als du selbst, in diesem Augenblick.

Was ist deine große Hoffnung? Was siehst du in 1 Jahr, in 2 Jahren, in 3 Jahren, in 4 Jahren, in 5 Jahren und in 10 Jahren, in 20 Jahren und in 30 Jahren?

Wer willst du sein? Mutig und stark oder Ängstlich und Klein?

Wie verändert sich so dein Leben? Wenn du mutig bist, etwas wagst, dich traust? Oder wenn du dich klein fühlst, ängstlich und Chancen verstreichen lässt?

Was würde die dein 88 Jähriges Ich wohl raten?

Für Vertrauen und Ur  -Vertrauen ist es nie zu spät, auch wenn du es, wie viele andere Menschen, nicht mit der Muttermilch aufgenommen hast, dafür hast du andere Dinge gelernt, die in deiner Kindheit und Jugend wichtig waren, die Kinder heute, wachsen in einem größeren Wohlstand auf, erfahren jedoch häufig weniger Stabilität und Halt in den Familien.

Möglicherweise gibt es kein Besser oder Schlechter, sondern nun ein Anders.